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Zwischen zwei Scheiben Glück
Dische, Irene
Zwischen zwei Scheiben Glück
Hanser Verlag 1997
88 Seiten

Katalog 97/98:

Alter: Ab 12 Jahren
Kategorie: Kinder & Jugendbücher
[Titelübersicht]
[Autorenübersicht]

Peter lebt bei seinem Grossvater in Ungarn. Laszlo, Peters Vater, ist ein Luftikus und Lebemann, der keine Gefahr kennt. Er wagt sich Ende der 30er Jahre als Diplomat nach Berlin und lässt Peter zurück. Der Grossvater verkörpert das Gegenteil. Er ist streng, und das Leben läuft nach unumstösslichen Regeln ab: Morgens um sieben Frühstück, Mittagessen um halb eins, dann Mittagsschlaf bis halb drei. In dieser Eintönigkeit sehnt sich Peter sehr nach seinem Vater. Eines Tages kommt Laszlo tatsächlich und nimmt ihn mit in die grosse Stadt. Peter ist zunächst sehr verwirrt, doch sein Vater sagt ihm immer wieder: "Berlin gehört uns beiden. Aber das ist unser Geheimnis." Er geht mit Peter zu schillernden Festen, ins Kino, und mit der Zeit fühlt sich Peter ganz wohl in Berlin. Was wirklich in der Stadt los ist, davon bekommt er nichts mit - er weiss noch nicht einmal, dass er selbst Jude ist. So gerne würde er mal einen Juden mit langer Nase sehen, so wie ihn die Lehrerin an die Tafel malt. Erst in der Reichskristallnacht, die er anfangs für ein grosses Geburtstagsspektakel für die Haushälterin Thea hält, erfährt er einen Teil der braunen Wahrheit. Laszlo schickt Peter nach Ungarn zurück - er selbst bleibt da, denn er ist, wie er immer sagt, ein Glückspilz, dem nie etwas zustösst.
Wieder beim Grossvater, halten Peter einzig die Briefe aufrecht, die er von seinem Vater bekommt. Wie versprochen, schreibt Laszlo jede Woche einen Brief aus dem lustigen, bunten, abenteuerlichen Berlin. Leider sind die Briefe so unleserlich geschrieben, dass Peter jedesmal seinen Grossvater bitten muss, sie ihm vorzulesen. Der schüttelt nur den Kopf darüber - er hat seinen Sohn noch nie verstanden. Auch Peter schickt jede Woche einen Brief nach Berlin - weil sein Leben so eintönig ist, erfindet er für seinen Vater die tollsten Geschichten.
Eines Tages, ganz überraschend, sind die Briefe mit der Schreibmaschine geschrieben: Endlich kann Peter sie selbst lesen! Als er Wochen später verbotenerweise das Arbeitszimmer des Grossvaters betritt, macht er eine schreckliche Entdeckung: Laszlo, sein Vater, ist tot. Der Grossvater schreibt die Briefe auf der Maschine selbst. Auch Peters Briefe bewahrt er alle in seinem Schreibtisch auf. Peter bringt es nicht über sich zuzugeben, dass er die Wahrheit kennt - und so setzen sich die Briefe fort. Erst mit dem Tod des Grossvaters kurz vor dem Einmarsch der Deutschen endet die grosse Illusion, um die sich jeder der drei so bemüht hat.

Irene Dische erzählt sehr einfühlsam die Geschichte einer grossen unausgesprochenen Liebe zwischen Menschen aus drei Generationen. Der Versuch, sich gegenseitig zu schonen, die Unfähigkeit, sich in diesen schlimmen Zeiten anders zu nähern, macht sie alle zu Gauklern. Und dennoch ist dahinter so viel Wärme und Herz zu spüren. Ein meisterhaftes Buch, auch für Erwachsene.

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