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Der Prinz und der Bottelknabe
Boie, Kirsten
Der Prinz und der Bottelknabe
Oetinger Verlag 1997
224 Seiten

Katalog 97/98:

Alter: Ab 12 Jahren
Kategorie: Kinder & Jugendbücher
[Titelübersicht]
[Autorenübersicht]

Es kommt nicht alle Tage vor, dass man sich selbst gegenübersteht. Kevin und Calvin gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Als sie sich im Elbtunnel begegnen, sind beide gerade im Streit von zu Hause weggelaufen. Nachdem der erste Schock überwunden ist, beschliessen sie, die Gunst der Stunde zu nutzen. Sie tauschen ihr Leben, zunächst nur für einen Tag. Calvin Prinz, Fabrikantensohn und verwöhntes Einzelkind, geht also zu Bottels. Er will seiner allgegenwärtigen Mutter entkommen; und seinem Vater, der ständig irgendwelche Aktiengeschäfte mit ihm machen will. Kevin Bottel, der mit der Mutter und drei Geschwistern am Rande des Existenzminimums lebt, ist gespannt auf den Luxus, der ihn erwartet.
Beide staunen nicht schlecht über ihr neues zu Hause - anfangs haben sie leichte Anpassungsschwierigkeiten. Calvin findet sich im Bett seines Bruders wieder, der ihn dafür fast verprügelt. Und Kevin weiss recht wenig über die Umgangsformen der vornehmen Leute. In der Schule kommt Calvin, der sonst grosse Probleme hat, wunderbar zurecht. Kevin legt sich für den Englischunterricht einen Stimmbandkatarr zu - dafür interessiert ihn brennend, was sein neuer Vater ihm vom Dow Jones und den Aktienkursen erzählt.
Als es darum geht zurückzutauschen, brauchen beide Jungen eine Verlängerung. Schliesslich muss sich Calvin noch um den Geburtstag seiner neuen kleinen Schwester kümmern - ohne ihn würde da nämlich gar nichts laufen. Und Nisi würde so gerne einmal einen richtigen Kindergeburtstag feiern! Ausserdem hat er er sich in Tatjana verliebt - wie sollte er sie jemals wiedersehen, wenn er in seinem Villenviertel sitzt? Kevin braucht auch noch Zeit, um sich richtig in Calvins Computer einzuarbeiten. Ausserdem ist Calvins Nachhilfelehrer ein Genie, und bevor Kevin in die Gosse zurückkehrt, will er sich noch ein bisschen Englisch und Französisch beibringen lassen. Wer weiss, wie lange die beiden ihr neus Leben durchgehalten hätten, wäre da nicht eine kleine Panne passiert.

Eine äusserst unterhaltsame Verwechslungsgeschichte, die auch eine genaue Milieustudie der heutigen Zeit ist - lustig und bissig zugleich.

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